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Familienorientierter Vollzug

In Deutschland sind ungefähr 100.000 Kinder von der Inhaftierung eines Elternteils betroffen.

Diese betroffenen Kinder stellen eine spezifische gefährdete Gruppe dar, die ein erhöhtes Risiko hat, psychische Probleme zu entwickeln.

Kinder lieben ihre Eltern vorbehaltlos, unabhängig von deren gesellschaftlichem Status oder den familiären Verhältnissen – denn sie haben nur diese Eltern. Besonders leiden Kinder unter der Zwangstrennung von ihren inhaftierten Eltern, da die Inhaftierung eines oder beider Elternteile einen massiven Einschnitt in ihr Leben bedeutet. Der Kontakt zu einem inhaftierten Elternteil für betroffene Kinder ist nicht nur eine Bewältigungsstrategie, sondern er ist ein Menschenrecht, das von Seiten der Gesetzgebung zu achten, zu respektieren und zu verwirklichen ist.

Im Justizvollzug gibt es viele Kriterien, die zu einer gelingenden Resozialisierung beitragen. Neben Arbeit und Wohnung sind stabile soziale Kontakte ein wesentlicher Punkt. Dazu muss den Inhaftierten die Möglichkeit gegeben werden, als Familienmitglied zu interagieren. Für Kinder ist es besonders wichtig, während der Besuche in der Haft, so gut wie möglich eine familiäre Normalität zu schaffen. Ein Besuch ist für jedes Kind in erster Linie erstmal aufregend. Ein guter Vater-Kind Kontakt in einer angenehmen Umgebung ist daher von großer Bedeutung und hat viele Vorteile.  Inhaftierte Elternteile haben mehr Verantwortlichkeitsgefühl und auch die Möglichkeit ihre Verantwortung, zwar in einem eng gesteckten Rahmen, auszuleben. Dadurch fühlen auch sie sich glücklicher und können darauf vertrauen, zu einer stabilen Familie zurück zu kehren.

Deshalb wurde der „Familientag“ unter Moderation des Sozialen Dienstes ins Leben gerufen. Die Väter haben die Möglichkeit, sich intensiv mit ihren Kindern zu beschäftigen.

Um den Vätern auch die Möglichkeiten zu eröffnen, sich zu Problemen rund um Familie / Kinder / Vaterfigur auszutauschen, wird in hiesiger JVA begleitend zum Familientag eine „Vätergruppe“ angeboten.